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Gymnasium Aspel
mit bilingualem deutsch-englischem Zweig
Westring 8
46459 Rees
Tel.: 02851-982249
Fax: 02851-982250
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Ein Zeitzeugengespräch mit Botschaft: „Damit ihr es nicht vergesst!“

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Die Zeitzeugin Eva Weyl  hat die menschenverachtende Politik der Nationalsozialisten am eigenen Leibe spüren müssen, da sie im Zweiten Weltkrieg zusammen mit ihren Eltern in das Durchgangslager Westerbork deportiert worden ist. Aufgrund dieser persönlichen Erfahrung hat es sich Eva Weyl zur Aufgabe gemacht, insbesondere Schüler und Schülerinnen immer wieder an dieses dunkle Kapitel der Geschichte zu erinnern und auf diese Weise gegen das Vergessen anzukämpfen.

Am Mittwoch, dem 16.09.2015, folgte Eva Weyl der Einladung des Gymnasiums Aspel und besuchte unsere Schule, um im Rahmen eines Zeitzeugengesprächs über ihre Erlebnisse als jüdisches Mädchen in den damals von den Nationalsozialisten besetzten Niederlanden zu sprechen. 150 Schüler und Schülerinnen der Jahrgangsstufe 9 und der Q1 hörten gebannt zu, als Eva Weyl einen tiefgreifenden Einblick in einen Teil ihrer persönlichen Lebensgeschichte gewährte. Dabei beschrieb sie in sehr anschaulicher Weise die Auswirkungen der geschichtlichen Ereignisse auf ihr eigenes Leben und das ihrer Familie, das alltägliche Leben im damaligen Durchgangslager und die damit verbundenen vielschichtigen Probleme. Beeindruckt zeigten sich die Schüler und Schülerinnen nicht nur von Eva Weyls Präsenz und Auftreten, sondern auch von der Tatsache, Geschichte auf so eine persönliche und lebendige Art und Weise zu erleben.   

An dieser Stelle bedanken wir uns noch einmal recht herzlich bei Eva Weyl für ihr unermüdliches Engagement, die Erinnerungen an die schrecklichen Verbrechen der Nationalsozialisten aufrechtzuerhalten und somit einen Beitrag für mehr Toleranz und Frieden in der Gegenwart und Zukunft zu leisten.

 

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entnommen am 13.03.2014

„Für mich gab es ein Happy End“
http://www.derwesten.de/nrz/staedte/emmerich/fuer-mich-gab-es-ein-happy-end-aimp-id9112562.html#plx1496745405

Rees. Es war mucksmäuschenstill im Reeser Bürgerhaus, als Eva Weyl von ihrem Leben im nationalsozialistischen Durchgangslager in Westerbork in den Niederlanden berichtete. Überzeugend, durchaus auch humorvoll, nie anklagend, aber immer appellierend an die Vernunft der Jugend, dass eine Vernichtung eines Volkes nie wieder stattfinden darf. Die Schüler der 9. Klassen des Gymnasiums Aspel und der Q2 Leistungskurs Geschichte zeigten sich höchst interessiert.

Die Studienreferendarinnen Katherina Hugel, Ann-Kathrin Splett und Maren Lepping waren in ihrem Seminar in Kleve auf die Zeitzeugin aufmerksam gemacht worden, hatten das Kamp Westerbork in der Nähe von Groningen besucht und die Schule für diese Veranstaltung begeistern können.

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Wider des Vergessens
Eva Weyl hat es sich zur Aufgabe gemacht, ihr Schicksal in die Welt hinauszutragen – wider des Vergessens. Die 79-jährige Jüdin berichtete von ihren Vorfahren, die aus Erkelenz und Freiburg stammen, und ihrem Vater, der das große Textilhaus Weyl in Kleve, heute Galeria Kaufhof, betrieb. Kurz vor der Machtübernahme Hitlers verließ die Familie Deutschland und zog nach Arnheim, wo Eva Weyl geboren wurde.

„Im Jahr 1942 erhielten meine Eltern einen Brief, in dem wir aufgefordert wurden uns im Lager Westerbork einzufinden. Ich war sechs Jahre alt!“ Dieses Kamp war kein Konzentrationslager, wohl aber wurden immer dienstags ausgewählte Lagerbewohner in Güterzüge gepfercht und abtransportiert. Drei Jahre lebte die Schülerin hier mit ihren Eltern und dreimal gelang es ihrem Vater, von der Deportation in den Osten verschont zu bleiben. „Wir glaubten, dort gibt es Arbeit und hatten nur von Gerüchten gehört. Heute wissen wir, dass die Deportierten nach Auschwitz gebracht und dort vergast wurden.“ Im Lager gab es niemanden, der verhungern musste oder ausgepeitscht wurde. „Wir hausten in Frauen- und Männer-Baracken. Man gab dem Lager den Anschein von Normalität. Ich ging dort zur Schule, es gab sogar ein Krankenhaus.“ Ihr Vater, der in der Verwaltung beschäftigt war, musste jüdische Bürger auf Transportlisten setzen, beziehungsweise ihnen Aufschub gewähren. „Damit wurde er psychisch nicht fertig. Er wollte schließlich freiwillig mit uns deportiert werden. Ein Freund hielt ihn davon ab.“ Nur einmal erlebte Eva Weyl im Lager einen Kriegsangriff. „Nach dem Krieg war ich von der Zerstörung überall im Land überrascht.“ Befreit wurden die Überlebenden im Lager von kanadischen Soldaten. Die Familie kehrte nach Arnheim zurück.

Brillanten im Kinderknopf
„Vor der Kasernierung in Westerbrock hatte meine Mutter mir Rohbrillanten in die Stoffknöpfe meines Kindermäntelchens eingenäht. Diese konnten wir retten.“ Als es der Familie wieder besser ging und der Vater sein Geschäft in Arnheim wieder eröffnen konnte, ließ sich die Mutter einen Brillantring fertigen. „Den trage ich heute und wenn ich sterbe, wird er der Gedenkstätte in Westerbork vermacht. Er hat die Zeiten überlebt. Mein Leben hat ein Happy-End.“ Die Schüler waren beeindruckt vom lebhaften Vortrag, sie wollten vieles über das Lagerleben wissen.

Elisabeth Hanf

entnommen am 14.03.2014

Dreimal der Deportation ins KZ entkommen

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/emmerich/dreimal-der-deportation-ins-kz-entkommen-aid-1.4104252

 

Rees. Wie der Alltag eines jüdischen Mädchens im Dritten Reich aussah, schilderte Eva Weyl jetzt Schülern des Gymnasiums Aspel.

Der Ring an Eva Weyls Hand ist etwas ganz Besonderes. Nicht allein deshalb, weil der eingearbeitete Diamant einen hohen materiellen Wert hat, sondern weil er das Überleben des grausamen Zweiten Weltkrieges symbolisiert. Am Mittwoch hatten die Schüler der neunten Klassen des Gymnasiums Aspel die Möglichkeit, an einem Zeitzeugengespräch teilzunehmen und die Geschichte rund um den Ring zu erfahren. Viele der Schüler waren bereits am Sonntag den Gedächtnisgang nach Megchelen für die Zwangsarbeiter im Lager Groin mitgelaufen.

Eva Weyl wurde 1935 in Arnheim geboren. Ihre jüdischen Eltern waren nach ihrer Hochzeit 1934 in die Niederlande gegangen, weil sie dachten, dass das Land wie bereits im Ersten Weltkrieg im Ernstfall neutral bleibt. Ihr Urgroßvater und später ihr Großvater hatten ein Textilgeschäft in der Klever Innenstadt, in dem Gebäude, wo sich heute Galeria Kaufhof befindet. Nachdem Eva Weyl zunächst ein recht normales Leben in den Niederlanden führte, musste die heute 78-Jährige mit gerade einmal sechseinhalb Jahren mit ihrer Familie ins Lager Westerbork, in der Nähe der deutschen Grenze, ziehen. Das Lager war eines der beiden Durchgangslager der Nationalsozialisten in den Niederlanden, in denen sie Juden vor der Deportation in die Konzentrationslager im Osten sammelten. "Wir mussten bis zum Lager sechs Kilometer laufen. Es war sehr kalt", erinnert sich Eva Weyl.

Ihre Mutter habe an ihren Mantel Stoffknöpfe genäht, in denen sie Diamanten versteckte. "Im Lager wurden nur die Säume kontrolliert. Die Diamanten wurden nicht gefunden", erzählt die Niederländerin. Das Lager in Westerbork war so groß wie fünf Fußballfelder. 1943 lebten dort fast 20 000 Menschen. Die Kinder konnten eine Schule besuchen, die Erwachsenen mussten arbeiten. "Es war wie ein ,Scheindorf'", beschreibt die Zeitzeugin. Sogar Kabarettveranstaltungen habe es gegeben. Aber auch die Deportationen und die Angst, selbst auf der nächsten Liste zu stehen, gehörten mit zum Alltag der Lagerbewohner. 97 Züge mit insgesamt 107 000 Menschen gingen vom Lager in Westerbork in Richtung Osten. Nur 5 000 überlebten.

Familie Weyl selbst ist dreimal der Verschleppung entkommen. Am 12. April 1945 wurde das Lager von den Kanadiern befreit. "Ich war als Einzelkind die ganze Zeit über sehr behütet worden. Ich musste nie hungern. Nach dem Krieg wusste ich nicht mal, was die Worte ,Jude' und ,Krieg' überhaupt bedeuten." Den Krieg überstanden auch die eingenähten Diamanten. Eva Weyls Mutter ließ sich daraus einen Ring anfertigen, den sie nach ihrem Tod an ihre Tochter weiterreichte. "Nach meinem Tod geht der Ring an das Museum Lager Westerbork", erläutert die heute in Amsterdam lebende Niederländerin.

Eva Weyl möchte mit ihren Vorträgen, die sie an vielen deutschen Schulen hält, die Jugendlichen an die Geschehnisse des Zweiten Weltkrieges erinnern: "Ihr seid verantwortlich dafür, was ihr mit euren Erinnerungen macht." Deswegen forderte sie die Jugendlichen auf, an ihrem Computer nach den Ereignissen des Zweiten Weltkriegs zu suchen und verteilte eine Liste mit Stichworten. Die Schüler hatten die Gelegenheit, Eva Weyl Fragen zu stellen. Dabei interessierte sie vor allem der Alltag im Lager, das Tragen der Judensterne und ihr Kontakt zu anderen Lagerbewohnern heute.


Von Julia Latzel

 

Rees. Es war mucksmäuschenstill im Reeser Bürgerhaus, als Eva Weyl von ihrem Leben im nationalsozialistischen Durchgangslager in Westerbork in den Niederlanden berichtete. Überzeugend, durchaus auch humorvoll, nie anklagend, aber immer appellierend an die Vernunft der Jugend, dass eine Vernichtung eines Volkes nie wieder stattfinden darf. Die Schüler der 9. Klassen des Gymnasiums Aspel und der Q2 Leistungskurs Geschichte zeigten sich höchst interessiert.
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Die Studienreferendarinnen Katherina Hugel, Ann-Kathrin Splett und Maren Lepping waren in ihrem Seminar in Kleve auf die Zeitzeugin aufmerksam gemacht worden, hatten das Kamp Westerbork in der Nähe von Groningen besucht und die Schule für diese Veranstaltung begeistern können.
Wider des Vergessens

Eva Weyl hat es sich zur Aufgabe gemacht, ihr Schicksal in die Welt hinauszutragen – wider des Vergessens. Die 79-jährige Jüdin berichtete von ihren Vorfahren, die aus Erkelenz und Freiburg stammen, und ihrem Vater, der das große Textilhaus Weyl in Kleve, heute Galeria Kaufhof, betrieb. Kurz vor der Machtübernahme Hitlers verließ die Familie Deutschland und zog nach Arnheim, wo Eva Weyl geboren wurde.

„Im Jahr 1942 erhielten meine Eltern einen Brief, in dem wir aufgefordert wurden uns im Lager Westerbork einzufinden. Ich war sechs Jahre alt!“ Dieses Kamp war kein Konzentrationslager, wohl aber wurden immer dienstags ausgewählte Lagerbewohner in Güterzüge gepfercht und abtransportiert. Drei Jahre lebte die Schülerin hier mit ihren Eltern und dreimal gelang es ihrem Vater, von der Deportation in den Osten verschont zu bleiben. „Wir glaubten, dort gibt es Arbeit und hatten nur von Gerüchten gehört. Heute wissen wir, dass die Deportierten nach Auschwitz gebracht und dort vergast wurden.“ Im Lager gab es niemanden, der verhungern musste oder ausgepeitscht wurde. „Wir hausten in Frauen- und Männer-Baracken. Man gab dem Lager den Anschein von Normalität. Ich ging dort zur Schule, es gab sogar ein Krankenhaus.“ Ihr Vater, der in der Verwaltung beschäftigt war, musste jüdische Bürger auf Transportlisten setzen, beziehungsweise ihnen Aufschub gewähren. „Damit wurde er psychisch nicht fertig. Er wollte schließlich freiwillig mit uns deportiert werden. Ein Freund hielt ihn davon ab.“ Nur einmal erlebte Eva Weyl im Lager einen Kriegsangriff. „Nach dem Krieg war ich von der Zerstörung überall im Land überrascht.“ Befreit wurden die Überlebenden im Lager von kanadischen Soldaten. Die Familie kehrte nach Arnheim zurück.
Brillanten im Kinderknopf

„Vor der Kasernierung in Westerbrock hatte meine Mutter mir Rohbrillanten in die Stoffknöpfe meines Kindermäntelchens eingenäht. Diese konnten wir retten.“ Als es der Familie wieder besser ging und der Vater sein Geschäft in Arnheim wieder eröffnen konnte, ließ sich die Mutter einen Brillantring fertigen. „Den trage ich heute und wenn ich sterbe, wird er der Gedenkstätte in Westerbork vermacht. Er hat die Zeiten überlebt. Mein Leben hat ein Happy-End.“ Die Schüler waren beeindruckt vom lebhaften Vortrag, sie wollten vieles über das Lagerleben wissen.

Elisabeth Hanf

„Für mich gab es ein Happy End“ | NRZ.de - Lesen Sie mehr auf:
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